Erfahrungsberichte von Teilnehmenden 2022
Teilnehmende haben uns von ihren Erfahrungen erzählt und Rezepte geschickt.
Privatpersonen
Gisela und Bert
Uschi
„Äpfel aus unserer Region: aus „Rebella“ wurde ein leckerer Apfelkuchen und dieser direkt mit Vanilleeis verspeist. Durch die Aktion des Ernährungsrates im Rhein-Kreis Neuss hat sich mein Blick auf die eigene Region verändert und ich entdecke viele Bauern rundherum, die ihre eigenen Produkte verkaufen.“
Gisela
„Wir eruieren grade für welche Lebensmittel, außer Gemüse, Obst, Milchprodukte, Eier, es regionale Alternativen gibt, bzw. woher die Sachen, die wir sonst so kaufen, z.B. im Unverpacktladen, herkommen. Es gibt ja doch so Einiges, das man oft verwendet, das aber nicht regional ist, z. B. Gewürze, Tomatenmark, Öl. Wir merken schon, es werden vermutlich Abstriche nötig sein, doch das Eine oder Andere verpackt kaufen zu müssen, weil es unverpackt aus der Region nicht verfügbar ist.Es macht aber Spaß, schärft die Sinne, worauf man zusätzlich achten kann und vermutlich werden wir auch neue alternative Einkaufsmöglichkeiten … entdecken“
Philipp
„Als begeisterter Hobbykoch liebe ich Tomaten. Im Sommer lege ich mir mit diesem Ketchup einen vielseitig verwendbaren Vorrat an. Saisonales und regionales Gemüse ist mir bei meinen Rezepten besonders wichtig, daher bin ich begeistert von der Aktion des Ernährungsrates im Rhein-Kreis Neuss „Regional essen! Mach mit!“ Viel Erfolg und Danke für die tollen Anregungen auf der Webseite des Ernährungsrates.“
Marianne
„Von der Aktion „Regional essen! Mach mit!“ des Ernährungsrates im Rhein-Kreis Neuss (ER RKN) habe ich durch meine Nachbarin erfahren. Da ich gerne neue Rezepte mit Gemüse ausprobiere, habe ich die Rezepte auf der Homepage des ER RKN durchgeblättert. Ganz spontan haben mich die panierten Kohlrabi-Scheiben begeistert, die es heute Mittag gab. Wir haben sie aber mit Kräuterquark gegessen und nicht mit Rote-Bete-Salat, wie im Rezept beschrieben.
Es war echt lecker und die panierten Kohlrabi-Scheiben werden jetzt in unsere „Lieblings-Rezepte-Kartei“ aufgenommen.
Regelmäßig blättere ich jetzt in den nach Saison sortierten Rezeptes des Ernährungsrates und erweitere so unseren Speisenplan. Danke und weiterso, liebe Menschen vom Ernährungsrat.“
Lena, Elternvertreterin einer Kita
Kitas
Familienzentrum Korschenbroich-Herrenshoff
Kinder kaufen ein, schnippeln und kochen
Fotos: Mechthild Freier
Kita Mühlenbusch Neuss-Rosellerheide
Kinder backen Apfelkuchen und kochen Gemüsesuppe
Was bedeutet für Kitakinder „saisonal“? Um dies zu erfahren, schauen wir, ob wir Erdbeeren in unserem Hochbeet ernten können. Jedoch ist im Herbst keine einzige Erdbeere mehr zu finden.
Nun wird überlegt, welche Früchte daheim im Garten zu finden sind und die Kinder bekommen die Aufgabe, einige dieser Früchte für den nächsten Morgenkreis mitzubringen. Für die Kinder, die keine Früchte im eigenen Garten ernten können, steht ein großer Korb mit verschiedenen Früchten bereit, aus dem sie sich ein Obst- oder Gemüsestück herausnehmen können.
Schon in der freien Phase beginnen die Kinder sich ihre „Ernte“ gegenseitig zu zeigen, sie zu benennen und zu beschreiben. Im Morgenkreis werden anhand einer Jahreskreisuhr die Jahreszeiten benannt. Die Kinder erfahren welche Jahreszeit wir nun haben und sie erinnern sich, wann sie die Erdbeeren geerntet haben.
Nun aber werden Obst und Gemüse vorgestellt. Es gibt sehr viele unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten: kleine und große Äpfel – mit und ohne Flecken, harte und weiche Birnen, Möhren mit Doppelspitzen, gestreifte Tomaten, krumme Gurken und lustige Kartoffelgesichter. Die Kinder lassen ihrer Phantasie freien Lauf und haben viel Spaß beim Vorstellen ihrer „Ernte“.
Unser Gabentisch füllt sich mit all dem Mitgebrachten und wir überlegen, was wir aus dem Obst und dem Gemüse herstellen können. Die Kinder einigen sich darauf, dass wir einen Apfelkuchen backen können. Einen Apfelkuchen, ein Rührteig und kleingeschnittene Äpfelchen, ab in den Backofen und bald gibt es leckeren Apfelkuchen für alle. Ein selbstgebackener Apfelkuchen schmeckt soooo viel besser als einer vom Bäcker oder aus dem Supermarkt!!!!!!
Wie gut eine selbstgemachte Suppe schmeckt und wie toll es ist, wenn man gemeinsam kocht und isst, haben wir durch das Buch „Die Steinsuppe“ von Anäis Vaugelade erfahren. Nun wollen auch wir eine Suppe kochen. Das hierfür notwendige Gemüse wollen wir auf dem Wochenmarkt, der bei uns im Ort stattfindet, kaufen.
Ein kurzer Spaziergang und wir erreichen den Markt mit seinen verschiedenen Angeboten. Hier gibt es Brot und Brötchen, Fleisch und Wurst, Käse und Fisch. Doch für uns ist der Obst- und Gemüsestand heute der Wichtigste. Neugierig bestaunen wir das Angebot und dürfen beim Gemüsehändler erfragen, wie die einzelnen Sorten heißen. Für die Gemüsesuppe kaufen wir Möhren, Kartoffeln, Sellerie und Porree.
Nun geht’s ans Waschen, Schälen und Schneiden. Es ist gar nicht so einfach, die harten Möhren und Kartoffeln in kleine Stückchen zu schneiden. Doch schon bald köchelt das Gemüse im Wasser. Mit dem „Zauberstab“ gerührt und fertig ist die leckere Gemüsesuppe. Sie schmeckt uns genauso gut wie all den Tieren in der Geschichte im Buch.
Anna L. für die Kastaniengruppe aus der Kita Mühlenbusch
Grundschulen
Grundschule Jüchen-Neuenhoven
Feldrundgang und Blindverkostung
Fotos: Uschi Plitzko
Leoschule Neuss
Kinder pressen Apfelsaft
Nun ging’s Richtung Küche um die Äpfel zu zerkleinern. Doch zuvor hieß es Händewaschen und Äpfel waschen. Stängel und Gehäuse mussten nicht entfernt werden und schon bald durften die Kinder – schön der Reihe nach – die Kurbel des Apfelschredders mit viel Kraftaufwand drehen. Aus geschredderten Äpfeln lässt sich der Saft besser herauspressen. Doch zuvor wurde die Presse mit einem engmaschigen Netz ausgekleidet, um die Teile, die nicht in den Saft fließen sollten, zurückzuhalten. Mit viel Druck erfolgte nun die Pressung zum Saft. Die Kinder waren begeistert, frisch gepresster Apfelsaft und auch noch selbstgemacht. Ein beeindruckendes Erlebnis.
Für uns vom Ernährungsrat gab es noch eine Extraführung über den gesamten Kinderbauernhof. Herr Lammerz vom Amt für Umwelt, Stadtgrün und Klima und Leiter des Kinderbauernhofs zeigte uns das weitläufige Gelände, erklärte die Entstehung der einzelnen Bereiche und stellte einige Mitarbeiter vor, die sich um die Pflege der Projekte kümmern.
Agnes Groschke-Faruß und Rita Dunker-Kauhausen für den Ernährungsrat im Rhein-Kreis Neuss
Fotos: Agnes Groschke-Faruß
OGS Jakobusschule Neuenkirchen
Schulkinder an klimabewusstes Essen heranführen
In unserer Nachmittagsbetreuung bringen wir mit einer Bauernhof- und einer Schulgarten-AG unseren Kindern regionales und saisonales Essen und den klimabewussten Umgang mit Lebensmitteln spielerisch und spannend näher.
Mit der Bauernhof-AG gehen wir auf den Bauernhof Berger-Dahmen in Neukirchen. Dort lernen die Kinder viel über den Jahreskalender, bauen selbst Obst und Gemüse an, jäten Unkraut oder lernen, wie aus Ringelblumen Salbe hergestellt werden kann. Die Kinder sind auch viel bei den Tieren, wie z. B. Schafen, Gänsen und Pferden.
Mit unserer Schulgarten-AG haben wir unter Beteiligung der Kinder Hochbeete für Gemüse gebaut. Nun legen wir diese an und wollen dies natürlich im Laufe der Jahre erweitern. Zudem haben wir einen Komposter auf dem Schulhof, wo wir die Putzabfälle von Gemüse, Kartoffeln und Obst aus unserer Mensa verwerten. Um den Kindern den Kompost anschaulicher darzustellen, legen wir in Gläsern selbst kleine Komposte an. Dort können wir die Gänge der Regenwürmer beobachten.
Unser Ziel ist es, dass wir die Lebensmittel, welche wir im Schulgarten anbauen, weiter verwerten können, um daraus z. B. Marmelade, Salate etc. herzustellen.
Auch soll der Schulgarten Bestandteil des Unterrichts werden, damit auch Nicht-OGS Kinder davon profitieren können.
Seit diesem Schuljahr haben wir unseren Caterer gewechselt und können nun zwischen verschiedenen Menüs auswählen. Daher können wir mehr Einfluss darauf nehmen, dass das Mittagessen saisonal gestaltet ist. Unser Obst für Nachtisch und Snack wird von Schloss Dyck geliefert und ist somit frisch, saisonal und regional. Zwei Mal die Woche essen die Kinder vegetarisch und das Fleisch wird von der eigenen Metzgerei des Caterers geliefert. Auch ist er in der Nähe, sodass er keine lange Anlieferungszeiten hat.
Im vergangenen Schuljahr hat unsere OGS an einem Wettbewerb zum Thema nachhaltige Entwicklung im Zusammenhang mit Lebensmitteln teilgenommen. Es sollten zum Thema Bohnen Ideen entwickelt werden, wie diese genutzt werden können. Dazu haben zwei Mitarbeiterinnen der OGS mit den Kindern Rezepte entwickelt. Sie sollen in einem Blog https://jakobusfeinschmecker.wordpress.com/ veröffentlicht werden.
Marie-Luise Steinfort für die OGS Jakobusschule
Bauernhof-AG auf dem Hof Erftaue Grevenboich
Apfelverkostung
Am 15.09.2022 konnte ich für den Ernährungsrat im Rhein-Kreis Neuss an der Bauernhof AG der Jakobusschule in Grevenbroich-Neukirchen teilnehmen.
Jeden Donnerstag verbringen einige Kinder der Offenen Ganztagsschule zwei Stunden auf dem Hof Erftaue, um dort zu erfahren, wie das Leben auf einem Hof im Laufe des Jahres aussieht. Es gibt Honigbienentage, Gartentage, Wildkräutertage und einiges mehr.
An diesem Donnerstagnachmittag mussten die im letzten Jahr angelegten Igelhäuser erneuert werden. Die Kinder sammelten Blätter und Stöcke und mit einigen Zweigen wurden die Schlafstätten abgedeckt. Nun können die Igel sich dort im Winter sicher fühlen.
Danach konnten die Kinder bei einer Apfelverkostung drei unterschiedliche Apfelsorten kennenlernen. Sie sahen, wie Äpfel geerntet werden und erfuhren, dass sich nur reife Äpfel vom Baum abdrehen lassen.
Gewaschen unterm Gartenschlauch lagen die Äpfel nun zur Verkostung bereit. Bei einer kleinen Raterunde wurde überlegt, welche Farbe das Fruchtfleisch der geenteten Äpfel wohl haben konnte. Die Überraschung war groß, als sich beim Durchschneiden des ersten Apfels das rote Fruchtfleisch zeigte. Der zweite Apfel hatte rosa/weiße Streifen und der Dritte ein helles „Innenleben“.
Beim Geschmackstest bevorzugten die Kinder – im Gegensatz zu den anwesenden Erwachsenen – den Apfel mit dem roten Fruchtfleisch. Er war „richtig schön sauer!“
Leider verging die Zeit viel zu schnell, aber der nächste Donnerstag kommt und die „Arbeit“ auf dem Hof geht weiter.
Rita Dunker-Kauhausen für den Ernährungsrat im Rhein-Kreis Neuss
OGS Diedrich-Ulhornschule Grevenbroich
Kinder sammeln Nüsse, Äpfel und Kräuter
Wir haben mit den Kindern viele Haselnüsse geerntet und gleich gegessen, für viele Kinder die erste frische Nuss – „superlecker“ lautete das einhellige Fazit.
Die vielen Äpfel, die wir immer haben, kamen nicht mehr so gut an – aber mit etwas Schokolade und Tee aus frisch geernteter Pfefferminze waren sie der Renner.
Auch Apfelpfannkuchen kommen natürlich gut an.
Mit einer Kräuterpädagogin haben wir im direkten Umfeld Kräuter gesammelt und viele gleich probiert, auch hier meist das Fazit „echt lecker – das hätte ich nicht gedacht!“.
Viele Kinder sind jetzt motiviert mit ihren Eltern auf Entdeckungstour zu gehen.
Anita Zimmermann
Pädagogische Leitung der Nachmittagsbegleitung der KJA Düsseldorf
an der Diedrich-Uhlhorn- Realschule